Konzept: edu-MakerSpaces

Aufbauend auf den Erfahrungen des DLPL-Projekts (Denken lernen, Probleme lösen – Digitale Grundbildung in der Primarstufe und der Sekundarstufe I, soll durch das Projekt der Bereich “Making” an den Schulen gefördert werden. Dafür werden in drei Regionen Niederösterreichs in Clustern mit einem Kern aus je vier bis fünf Schulen betreute MakerSpaces eingerichtet. Zusätzlich wird in jedem Cluster ein von anderen Schulen besuchbarer Makerspace (regionales Clusterzentrum) eingerichtet. Bei einem MakerSpace handelt es sich um eine kleine Werkstatt, wo Schulkinder, Studierende und Lehrkräfte Anschauungshilfen zu Naturphänomenen (Hinterfragen der Umwelt) und einfache eigene Problemlösungen in der Verknüpfung von algorithmischem Denken, digitalen Werkzeugen und „Angreifbarkeit“ praktisch realisieren können.

Die anzusprechenden Altersgruppen sind die Primarstufe und die Sekundarstufe I. Sie werden direkt – über die Schülerinnen und Schüler der Clusterschulen, aber auch über die Besuche anderer Schulen der Region im regionalen Clusterzentrum – und indirekt über die Aus-, Fort- und Weiterbildung von angehenden und bereits im Schuldienst befindlichen Lehrpersonen erreicht.

Der Fachbereich Technisches Werken wird zusammen mit den naturwissenschaftlichen Fächern und der Digitalen Grundbildung einen Fokussierungspunkt darstellen. In der Volksschule werden spielerische Ansätze (analog und digital) genutzt, um Interesse (insbesondere der Mädchen) für z.B. “das Dahinter” (Deconstruction) und Creation zu wecken; der haptische Ansatz steht hier im Mittelpunkt.

Die PH NÖ will zunächst in drei regionalen MakerSpaces mit 12 angebundenen Cluster-Schulen Maker-Labs einrichten und Lehrer*innen dabei begleiten und unterstützen, diese Labs als zunehmend selbstverständlichen Teil unterschiedlicher Unterrichtsfächer rund um die Fachbereiche Digitale Grundbildung, Naturwissenschaft und vor allem auch Werken und Textiles Gestalten (Primarstufe und Sekundarstufe I) zu nutzen.

Die regionalen Clusterzentren können auch von umliegenden Schulen (über die Clusterschulen hinausgehend) genützt werden, um mit der Thematik vertraut zu werden. Mit der Idee „Schüler*innen bauen mit ihren Eltern“ können gezielt auch bildungsferne Bevölkerungsschichten und Familien mit Migrationshintergrund eingebunden werden.

Der Schlüssel zum Umgang mit Digitalisierung in Schulen sind die Lehrer*innen. Aus diesem Grund werden sie im Rahmen dieses Projekts, wie vom Nationalen Bildungsbericht 2018 empfohlen, in einem CoP-Umfeld (Communities of Practice mit Phase 1 “Potenzial erkennen” und Phase 2 “Zusammenwachsen” eingebunden), um gemeinsam zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und einander zu unterstützen.

Die regionalen Clusterzentren werden auch für Maßnahmen (Möglichkeit für Selbststudium im Fachbereich Werken und Ideengeber für Masterarbeiten) und Lehrveranstaltungen der Ausbildung für Lehramtsstudierende und für die Fort- und Weiterbildung von Lehrenden in ganz Niederösterreich eingesetzt.

In Kenntnis der bestehenden Anforderungen an den sich ändernden Lehrerberuf sollen entsprechende Incentives eingesetzt werden, um Wertschätzung auszudrücken.

Nachhaltigkeit: das Projekt soll auch nach Ende der Projektlaufzeit weiter wirken. Das soll durch die weitere Nutzung der Makerlabs an den Schulen gelingen, die Clusterzentren werden von der PH NÖ weiter betrieben. Lehrende der Aus- und Fortbildung bringen ihre erlangten Kompetenzen an den Schulen in ganz Niederösterreich ein und initiieren den Aufbau von Makerlabs  an den Schulen. Die drei Clusterzentren bleiben für die Lehrendenbildung bestehen.